Geschichte des QSAD

Mitte der der 1970ger Jahre begann in Deutschland ein breiter gesellschaftlicher Diskurs zum Thema Benachteiligung psychisch und Sucht-Erkrankter. Die Diskussion in der Psychiatrie drehte sich dabei vorrangig um das Thema De-Institutionalisierung (SW: Anstalts-/ „Verwahrpsychiatrie“). Bei den Suchtkranken bereiteten die sich ausbreitenden offenen Drogenszenen in den Innenstädten mit Beschaffungskriminalität und Beschaffungsprostitution sowie die körperliche und seelische Verelendung der Betroffenen den Playern im sozialen Hilfesystem und einigen wenigen interessierten Politikern erste Sorgen.

1978

wurde dann im Stern-Buch „Christiane F.- Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ auch breiteren Bevölkerungsschichten vor Augen geführt, welche fatalen Folgen Drogenkonsum für die Betroffenen hat und wie unzureichend die damaligen Therapieangebote für die Betroffenengruppe aussahen.

1979

wurde mit Hans-Adolf Hüsgen (*1934- †2016) der erste Landesdrogenbeauftragte der BRD von der Landesregierung Nordrhein-Westfalens eingesetzt. Sein Name ist unzertrennlich mit den zwei wichtigsten drogentherapeutischen Innovationen der Nachkriegsgeschichte verbunden: Mit der Unterstützung von Suchtmedizinern bei der Implementierung des Konzepts der qualifizierten Akut- bzw. Entzugsbehandlung Drogenabhängiger und dem Methadonerprobungsprojekt (1986 – 1993), das schließlich in der Einführung der flächendeckenden Opiatsubstitutionsbehandlung für Heroinabhängige gipfelte.

1983

Mit der „Zentralen Drogenentgiftung NRW“ ging dann 1983 in Hagen-Elsey die erste qualifizierte Drogenentzugsstation an den Start. Über die Jahrzehnte folgten diesem Beispiel mehrere dutzend weitere Suchtabteilungen, meist innerhalb psychiatrischer Kliniken, bis schließlich bis heute der flächendeckende Ausbau dieser Behandlungsform in NRW gelungen ist.

1997

Die gesamte Zeit der Implementierung und Ausweitung dieses innovativen Therapieangebotes standen die verantwortlichen leitenden Ärzte und Suchttherapeuten in NRW in engem fachlichen Austausch und institutionalisierten diese Fachgespräche schließlich 1990 im „Arbeitskreis Qualifizierte Akutbehandlung Drogenabhängiger“, seit 1997 „Fachverband Qual. Stationäre Akut-Behandlung Drogenabhängiger NRW e.V.“, kurz „FV-QSAD“.

Im Laufe der Jahre

hat sich der FV QSAD darüber hinaus noch in einer Vielzahl weiterer Themenfelder der Drogentherapie und –politik engagiert und sich insbesondere in der Vernetzung des vielgliedrigen Suchthilfesystems einen Namen gemacht.

Seit nunmehr über 30 Jahren

steht der „Fachverband QSAD“ damit für geballtes Expertenwissen zum Thema Drogenentzug, Drogenpolitik und Netzwerkarbeit im Suchthilfesystem

Die Mitglieder sind die klinischen Vertreter von über 30 Suchtfachabteilungen von Kliniken in NRW und darüber hinaus. Wir stellen damit den größten Fachverband zum Thema Drogenentzug in Deutschland dar.